Samstag, 29. Januar 2022
Kapitel 1
cosmopolitin, 01:09h
Oder eine Überschrift fehlt.
Irgendwas fehlt immer, so eine Floskel.
Mir fehlt nichts.
Kommt dieses Denken an eine Lücke mit dem Alter?
Ich kenne es bis heute nicht.
Ich kenne Sehnsucht. Du auch?
Auch weiß ich, wenn mir etwas zu viel ist.
Ich merke, wenn ich mich nicht wohl fühle.
Dass mir etwas fehlt, das sagen mir andere. Die Schule, Uni, Projekte und die Arbeit. Oder Menschen formulieren "du brauchst dies und jenes".
Wenn sie mich fragen würden, würde ich sagen, in meinem Leben fehlt mir nichts.
Es gibt Dinge, die ich nicht besitze. Einiges davon möchte ich auch gar nicht haben, wenn ich ehrlich bin.
Und das, was ich noch haben möchte, dahin strebe ich.
Das sehe ich als Quest. Als mein sogenanntes Ziel. Als Challenge. Oder next level. Wobei, was daran so next level sein kann, möchte ich gerade nicht eruieren.
Denn das Licht hinter der verschlossenen Tür, das durch das Schlüsselloch gerade ganz schön grell in mein rechtes Auge scheint, lenkt mich ab. Deshalb sehe ich gerade nur mit dem linken Auge. Mit welchem "soll man" besser sehen? Wie ich diese Redewendung nicht mag. Egal. Jedenfalls wird das eine Auge geblendet! Deshalb schließe ich das eine Augenlied, kneife nun beide Augen zusammen, sehe Glühwürmchen und drehe mich zur Vergangenheit. Hinter mir die Zukunft. Ich erinner mich. Aber nicht an alles. Ich lehne mich an die Tür, rutsche mit meinem angelehnten Rücken runter und plumpse auf mein Gesäß. So ist es entspannt. Ich bin aufgeregt. Blick ich nun nach vorne, also in die Vergangenheit, sehe ich viel und nichts. Nebelschwaden durchziehen mein Blickfeld und wirken wie eine paralysierende Wand. Irgendwie will sie was von mir und auch wiederum nicht. Weil sie sich nicht ganz zeigt. Ich könnte durchgreifen, aber das möchte ich nicht. Ein weiser Mann erzählte mir von Patientinnen am Sterbebett. Sie verlangten nach ihm, wenn sie sich plötzlich an krasse Dinge aus ihrer krassen Vergangenheit erinnern konnten. Diese Geschichte erzählte er mir immer wieder, wenn ich mir Druck gemacht habe, mich erinnern zu wollen.
Wenn ich nochmal an dieses Fehlen denke von vorhin, fehlt mir auch nichts in der Vergangenheit. Eher war es so, dass es Dinge gab, die es nicht gab. So gab es auch einiges, was zu viel war. Und schmeißen wir alles in eine Wundertüte, mischen fröhlich und wild und schielen wieder rein: et voilá, das bin ich! Ein Lebewesen. Punkt. Und manchmal ein Ausrufezeichen. In einer anderen Welt auch ein Fragezeichen. Niemals aber ein Komma. Vielleicht ein Doppelpunkt. Denn ich möchte dabei bleiben: ich bin erstens ein Lebewesen. Und mir fehlt nichts. Ich habe und hatte zu viel. Aber hey, wie war das mit den Quests?
Irgendwas fehlt immer, so eine Floskel.
Mir fehlt nichts.
Kommt dieses Denken an eine Lücke mit dem Alter?
Ich kenne es bis heute nicht.
Ich kenne Sehnsucht. Du auch?
Auch weiß ich, wenn mir etwas zu viel ist.
Ich merke, wenn ich mich nicht wohl fühle.
Dass mir etwas fehlt, das sagen mir andere. Die Schule, Uni, Projekte und die Arbeit. Oder Menschen formulieren "du brauchst dies und jenes".
Wenn sie mich fragen würden, würde ich sagen, in meinem Leben fehlt mir nichts.
Es gibt Dinge, die ich nicht besitze. Einiges davon möchte ich auch gar nicht haben, wenn ich ehrlich bin.
Und das, was ich noch haben möchte, dahin strebe ich.
Das sehe ich als Quest. Als mein sogenanntes Ziel. Als Challenge. Oder next level. Wobei, was daran so next level sein kann, möchte ich gerade nicht eruieren.
Denn das Licht hinter der verschlossenen Tür, das durch das Schlüsselloch gerade ganz schön grell in mein rechtes Auge scheint, lenkt mich ab. Deshalb sehe ich gerade nur mit dem linken Auge. Mit welchem "soll man" besser sehen? Wie ich diese Redewendung nicht mag. Egal. Jedenfalls wird das eine Auge geblendet! Deshalb schließe ich das eine Augenlied, kneife nun beide Augen zusammen, sehe Glühwürmchen und drehe mich zur Vergangenheit. Hinter mir die Zukunft. Ich erinner mich. Aber nicht an alles. Ich lehne mich an die Tür, rutsche mit meinem angelehnten Rücken runter und plumpse auf mein Gesäß. So ist es entspannt. Ich bin aufgeregt. Blick ich nun nach vorne, also in die Vergangenheit, sehe ich viel und nichts. Nebelschwaden durchziehen mein Blickfeld und wirken wie eine paralysierende Wand. Irgendwie will sie was von mir und auch wiederum nicht. Weil sie sich nicht ganz zeigt. Ich könnte durchgreifen, aber das möchte ich nicht. Ein weiser Mann erzählte mir von Patientinnen am Sterbebett. Sie verlangten nach ihm, wenn sie sich plötzlich an krasse Dinge aus ihrer krassen Vergangenheit erinnern konnten. Diese Geschichte erzählte er mir immer wieder, wenn ich mir Druck gemacht habe, mich erinnern zu wollen.
Wenn ich nochmal an dieses Fehlen denke von vorhin, fehlt mir auch nichts in der Vergangenheit. Eher war es so, dass es Dinge gab, die es nicht gab. So gab es auch einiges, was zu viel war. Und schmeißen wir alles in eine Wundertüte, mischen fröhlich und wild und schielen wieder rein: et voilá, das bin ich! Ein Lebewesen. Punkt. Und manchmal ein Ausrufezeichen. In einer anderen Welt auch ein Fragezeichen. Niemals aber ein Komma. Vielleicht ein Doppelpunkt. Denn ich möchte dabei bleiben: ich bin erstens ein Lebewesen. Und mir fehlt nichts. Ich habe und hatte zu viel. Aber hey, wie war das mit den Quests?
... comment